Rettungshunde des Roten Kreuzes aus Süddeutschland üben im Allgäu
Was hat ein Tornado mit Rettungshunden zu tun?
Richtig, dass war das Einsatzszenario des Großschadensmoduls der bayerischen und baden-württembergischen Rettungshundestaffeln des Roten Kreuzes "Schwabentornado", welcher durch das Allgäu fegte, viel Schaden und vor allem viele Vermisste/Verschüttete hinterlies.
16 ehrenamtliche und in der Trümmersuche geprüfte Rettungshundeteams haben sich einer Sichtung und der Selbsteinschätzung zur Tauglichkeit für zukünftige Großschadenslagen wie z.B. die Naturkatastrophe im Ahrtal gestellt.
Neben der Sucharbeit mit dem Hund in 9 verschiedenen Schadenstellen im ganzen Allgäu (unter anderem in der Allgäuer Freilichtbühne Altusried, dem Geiger Gruppe Werk in Doodels, der Jägerkaserne und dem BK- Kies GmbH & Co. KG Werk in Bad Wörishofen) wurden die Teilnehmer und ihre Hunde auf Herz und Nieren geprüft, z.B wie sie in Stresssituationen, unter Schlafmangel und in wahllos zusammengewürfelten Teams unter erheblicher Eigengefährdung (eingespielt) arbeiten können. Die Teams wurden bewusst an ihre Grenzen gebracht, mitunter mit dem Ziel selbst herauszufinden: "Bin ich mit meinem Hund für so eine Aufgabe geeignet?"
Dieses Großschadensmodul war eine riesige logistische und eine wahnsinnige organisatorische Meisterleistung
Neben den 16 Mensch-Hund Teams war eine Unterstützungsgruppe von ca. 50 Personen tätig. Von Versteckpersonen, Fahrern, der Einsatzleitung bis hin zu den Beobachtern (Welche auch aus der Industrie, dem Sozialmanagement und anderen BRK Sparten kamen).
Auch verschiedene Einheiten der BRK Bereitschaften Oberallgäu waren hier tätig. So hat die SEG IuK & UG SanEl Oberallgäu die Teilnehmer im Bereitstellungsraum Bodelsberg mit WLAN versorgt, da dort Handy- und Funkempfang schwierig ist, die Technik und Sicherheit der BRK Bereitschaft Altusried-Dietmannsried für Strom und Licht gesorgt und die Verpflegung der BRK Bereitschaft Kempten für Frühstück am Sonntagmorgen gesorgt. Die Mitglieder der Rettungshundestaffel der Bereitschaft Waltenhofen waren als Versteckpersonen, Einweiser, Fahrer und Beobachter, sowie in der Planung und Organisation tätig.
Ein sehr erfolgreiches, lehrreiches, spannedes und sehr anstrengendes Wochenende mit vielen neuen Erkenntnissen und Erfahrungen liegt hinter allen.
Zu den Fakten:
16 Rettungshundeteams, 5 Gruppen, 48 Stunden Übung, 5 SG30 Zelte, 21 Feldbetten, 20 Beobachter, 7 Fahrer, ca. 18 Versteckpersonen, 9 Schadensgebiete, 67 Alarmierungen in 48h, Schlafmangel, über 12 Stunden am Stück im Einsatz, ca. 700 km Fahrstrecke (ohne An- und Abreise), ca. 30 Grad, gefühlt 100 Liter Trinkwasser, weiteste Anreise ca. 700 km.
Einfach nur DANKE an alle Beteiligten es war gigantisch.